Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) ist das größte landlebende Tier der Erde und fällt sofort durch ihren langen Hals, ihr elegantes Erscheinungsbild und das auffällige Fellmuster auf. Männliche Giraffen können bis zu 5,5 Meter hoch werden, während Weibchen etwas kleiner bleiben. Ihr einzigartiges Fleckenmuster – von unregelmäßigen Flecken bis hin zu blattähnlichen Formen – dient nicht nur der Tarnung, sondern ist auch bei jeder Giraffe individuell.
Verhalten und Sozialstruktur
Giraffen sind gesellige Tiere, die sich meist in lockeren Herden aufhalten. Diese Gruppen sind nicht territorial und verändern sich häufig. Männchen tragen sogenannte „Necking“-Kämpfe aus, bei denen sie ihre Hälse und Köpfe gegeneinander schwingen, um Dominanz zu zeigen. Trotz ihrer Größe sind Giraffen erstaunlich leise, kommunizieren aber über Infraschall sowie gelegentliche Grunzer oder Schnauben.
Sie ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Akazienbäume. Mit ihrer bis zu 45 cm langen, greiffähigen Zunge können sie geschickt Blätter von den Zweigen zupfen. Ein Großteil ihres Tages besteht aus Fressen – ihre Körpergröße verschafft ihnen dabei Zugang zu Nahrungsquellen, die anderen Pflanzenfressern verwehrt bleiben.
Lebensraum und Verbreitung
Giraffen leben in Savannen, lichten Wäldern und Graslandschaften südlich der Sahara. Besonders häufig sind sie in Ländern wie Kenia, Tansania, Botswana, Namibia und Südafrika anzutreffen. Je nach Region gibt es verschiedene Unterarten, etwa die Massai-Giraffe in Ostafrika oder die Angolagiraffe in Namibia und Botswana.
Bedrohung und Schutz
Obwohl Giraffen noch relativ weit verbreitet sind, sind ihre Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen – vor allem durch Lebensraumverlust, Wilderei und Konflikte mit dem Menschen. Die IUCN stuft die Giraffe derzeit als „gefährdet“ ein, einige Unterarten gelten sogar als stark gefährdet. In vielen afrikanischen Ländern laufen Schutzprojekte, um diese sanften Riesen und ihre Lebensräume zu bewahren.