Der Strauß (Struthio camelus) ist der größte und schwerste Vogel der Welt. Mit seinem langen Hals, kräftigen Beinen und großen, wachsamen Augen ist er eine faszinierende Erscheinung der afrikanischen Tierwelt. Obwohl er nicht fliegen kann, ist er perfekt an das Leben in offenen Landschaften angepasst.
Aussehen und Verhalten
Ein ausgewachsener Strauß kann bis zu 2,7 Meter groß werden und bis zu 150 Kilogramm wiegen. Seine kräftigen Beine ermöglichen ihm Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h – damit ist er das schnellste zweibeinige Landtier der Erde. Trotz seiner Größe ist der Strauß äußerst wendig und kann beim Laufen blitzschnell die Richtung wechseln.
Strauße leben meist in Gruppen, die von kleinen Familienverbänden bis zu Herden mit 50 Tieren reichen können. Sie kommunizieren durch Zischen, Grunzen und tiefe, dröhnende Laute. In der Paarungszeit führen die Männchen eindrucksvolle Balztänze auf, um Weibchen zu beeindrucken. Mehrere Weibchen legen ihre Eier in ein gemeinsames Nest, wobei die Eier der dominanten Henne in der Mitte platziert werden – dort sind sie am besten geschützt.
Lebensraum und Verbreitung
Der Strauß ist in den trockenen Savannen und Halbwüsten südlich der Sahara beheimatet. Er bevorzugt offene, heiße Landschaften, in denen er mit seinem ausgezeichneten Sehvermögen frühzeitig Feinde erkennen kann. Große Populationen leben in Ländern wie Namibia, Botswana, Südafrika, Kenia und Tansania – oft in Nationalparks oder privaten Wildreservaten.
Ökologische Rolle und Schutz
Als Pflanzenfresser ernährt sich der Strauß von Gräsern, Samen und gelegentlich auch von Insekten. Damit trägt er zur Verbreitung von Samen und zur Kontrolle der Vegetation bei. Obwohl der Strauß derzeit nicht als gefährdet gilt, machen ihm Lebensraumverlust und Wilderei in einigen Regionen zu schaffen. Schutzmaßnahmen und nachhaltige Straußenzucht tragen jedoch dazu bei, stabile Bestände zu erhalten.